Das 300B Projekt der zweite Teil

Bei diesem Teil geht es um den Aufbau einer 300B Endstufe nach modernen Vorgaben, auch um einen Vergleich zwischen den bewährten und neuen Schaltungen.


Das Netzteil im Rohbau, diesmal mit einem Schnittbandkerntrafo der alle Spannungen liefern soll, das Netzteil wurde dafür etwas größer ausgelegt als im ersten Teil.

Der Trafo hat sehr viele Einzelwicklungen die für Anodenspannung, Heizung und Gittervorspannung sorgen, in der Mitte eine thermische Sicherung. Um den Bausatz flexibler zu gestallten ist der EMI Filter mit der Eurobuchse ausgelagert und kann in eigenen Gehäusen beliebig platziert werden, auch Schalter und LED sind auf die Lötleiste verdrahtet und können zu einer eigenen Front verlängert werden.

Das fertige Netzteil, gewählt wurden NOS Elkos aus RFT Beständen, wie beim Vorgänger lassen sich die Elkoplatten tauschen, hier musste doppelseitiges Kupferepoxyd verwendet werden um den Massekontakt der Elkos sicherzustellen.

Bei dieser modernen Variante erzeugt der Trafo alle Spannungen, die 350V Ub, eine negative Vorspannung von ca. -70V, die im ersten Aufbau verwendeten Step Down Regler mussten entfallen da eine Trafowicklung nicht genutzt werden konnte, bei diesen Schnittbandkerntrafos sind auf beiden Kernwicklungen normalerweise alle Wicklungen symmetrisch gewickelt, hier hat Telefunken allerdings eine Ausnahme gemacht, den eine der Wicklungen war mit 20V die andere mit 3V aufgebaut und wurde beim Originalverstärker für Lämpchen genutzt wurde, somit fehlt mir hier eine Heizwicklung, es stehen allerdings zwei 7V Wicklungen zur Verfügung die ich für die direkte Heizung je einer 300B nutzen kann, für die Nutzung eines Step Down Regler ist die Spannung allerdings zu niedrig. Für die Treiber Röhre habe ich eine ECC85 gewählt die ich jetzt mit der Heizung der 300B versorgen muss, dazu wurden alle Vorwiderstände symmetrisch gewählt und als Masse das Symmetriepoti der 300B genutzt.

Die Monoblockgehäuse sind fertig. Sie sind breiter als die Vorgänger ausgelegt um auch Holzseitenteile zu ermöglichen was bei den Unterbaugehäusen aus thermischen Gründen nicht möglich ist, außerdem sind sie steckbar ausgeführt und genauer gefertigt, das Kupferepox lässt sich leicht lackieren.

Start der Verdrahtung, hier noch der erste Aufbau, anstelle des 500microFarad Elkos wurde ein 1500microFarad Elko gewählt wodurch auch die Drossel entfällt und die ungünstige LC Kette vermieden wird.

Die fertig verdrahteten Endstufen, hier der geänderte neue Aufbau, auf die in der Originalschaltung gesetzte Gegenkopplung wurde verzichtet da sie fast wirkungslos war, dafür wurden beide Triodensysteme in sich stromgegengekoppelt. Wie beim ersten Projekt wurde ein Symmetriepoti zur Entbrummung ohne Kathodenwiderstand verwendet und mit der negativen Gittervorspannung der Strom auf 60mA justiert, da dadurch auch die Treiberröhre justiert wird ist diese Schaltung völlig brummfrei. Die zuerst gewählte vierpolige Zuleitung konnte hier natürlich nicht gewählt werden da die Heizspannung erst in der Endstufe auf Masse geführt wird, es wurden siebenpolige Funkgerätestecksysteme benutzt, es ist darauf zu achten das minimal 1mm Kabelquerschnitt genutzt wird und alle Lötkontakte wegen der hohen Spannungsdifferenz auch im Stecker mit 500V Schrumpf Schlauch isoliert sind.

Hiermit ist dieses Projekt abgeschlossen, die Verwendung der hier verwendeten Schaltung mit der negativen Gittervorspannung ergab eine deutliche Verbesserung in der Gesamtverstärkung, der Leistung, Klirrgrad und damit auch beim Klang. Ich habe diese Schaltung in den ersten Projektteil übernommen, dazu gab's dort eine Ergänzung.


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