Eine neue PL519 SE Endstufe mit aktueller Technik


Seit langem habe ich keine Endstufe mehr gebaut also war es an Zeit wieder etwas Neues zu erstellen. Dieses mal sollte etwas mehr Leistung her und da waren mir meine EL509 Monoblöcke in guter Erinnerung geblieben, sie gefielen mir klanglich besser als die 300B Monos und hatten deutlich mehr Leistung mit einem urtiefen Bassfundament das bisher mit keiner anderen Endröhre erreicht habe.

Nun waren keine EL509 am Lager aber genügend PL519 von Valvo und Telefunken und da sogar echte Telefunken mit Raute( die meisten Telefunken PL sind von Valvo gefertigt und nur mit Telefunken bedruckt ). Im Gegensatz zur EL509 die eine Tetrode ist ist die PL519 eine echte Pentode was erweiterte Möglichkeiten bringt. Nun ist die PL519 keine einfache Röhre und für ein Anfänger Projekt ungeeignet, da sie eine hohe Schwingneigung hat ist ein kompakter und gut geschirmter Aufbau wichtig, es sollten Übertrager verwendet werden die mindestens 200mA verkraften und und im Gegensatz zu früheren Projekten arbeite ich hier mit hohen Spannungen über 500V in Anlehnung an die Datenblätter der EL509SV, da trotz hoher Spannung hohe Kathodenströme fließen ist ein großes überdimensioniertes Netzteil erforderlich und um das brummfrei zu bekommen sollte eine geregelte und stabilisierte Anodenspannung verwendet werden allerdings ist das dank günstiger Hochleistungs FETs Heute günstig realisierbar, ich habe mich für Isolated Gate Typen von Siemens mit 1200V und stabilen 20A entschieden.

Hier eine erste Planung zur Anordnung der Teile, da die Übertrager ein enormes Gewicht haben montiere ich sie auf den Holzseitenteilen.

Das verlötete Kupferepox Grundgehäuse

Die Rückfront

Das fertige Grundgehäuse mit Bambusholzseitenteilen.

Eine erste Voransicht nach der Lackierung

Anfertigung der Innenkonstruktion, durch die innen verlöteten Trafoplatten sind keine Schrauben auf dem Außengehäuse zu sehen, die Trafos lassen sich leicht demontieren.

Montage der Trafos

Start der Verdrahtung, Netzsicherung, Einschaltung

Die fertig verdrahteten Trafos, der Haupttrafo mit 240VA versorgt den 80VA Anodentrafo und stellt die Wicklungen für die 40V Heizung der PL519 und die 6,3V der ECC85 Treiberröhre. Kupferepox Platten schirmen die Schaltung gegen eine Einstreuung ab.

Verdrahtung der Heizungen, beide Gleichgerichtet die 6,3V über einen 7805 Regler mit 2 Dioden gegen Masse an Anschluss 2, dadurch fallen in Leitrichtung 1,4V ab + 5V stimmst dann.

Erster Test der Anodenspannung, im Leerlauf über 560V.

Der FET Regler für die geglättete Anodenspannung mit einem Siemens BUP307, da der Übertrager mit 1,13k unter der im Datenblatt angegeben Impedanz liegt wird die Anodenspannung der PL519 auf 460V angepasst der Ik aber auf einem höheren Wert bis 150mA angepasst, das Netzteil schafft ohne Brummanteil maximal 500mA, folgend eine Glättung und Stabilisierung der g2 Spannung mit Zenerdioden auf 260V, das ist wichtig weil die PL519 zum Pumpen neigt.

Die Nachglättung der Anodenspannung der Treiberröhre mit 260V, Verdrahtung der Eingangsschaltung, einmal Fixiert und ein zweiter Eingang über ein Preh Rastpoti, die Balance kann mit zwei Scheiben des Aluknopfs eingestellt werden.

Rechts auf einer kleinen Platine der dritte Trafo für die negative Gittervorspannung, es werden maximal -90V benötigt.

Die Verdrahtung der Röhrenschaltung ist fertig inkl. dem Netzteil für die negative Vorspannung, Testmontage der TLG 20/005 Übertrager, sie sind mehrfach verschachtelt gewickelt und bieten für maximal 20W große Reserven.

Langsam wirds voll, die Übertrager sind verdrahtet, gut zu erkennen die Anodendrosseln, die Leitungen zu den Anodenkappen sollten möglichst kurz gehalten werden um zusammen mit den Drosseln die Schwingneigung zu unterdrücken, oben neben den Übertragern wichtige Messpunkte wie z.B. die Kathode der PL519 die gegen Masse mit 1 Ohm abgeschlossen ist, damit entsprechen 100mV dann 100mA Ik.

Der erste Test auf Bose Monitoren mit einem hohen Wirkungsgrad um das Restbrummen einzuschätzen, aber auf Anhieb alles OK, das Restbrummen ist auch hier nur mit dem Ohr direkt am Bass hörbar, damit kann ich leben.

Die Befestigungslaschen für die Bodenplatte sind verlötet.

Die Bodenplatte ist montiert.

Der abschließende Dauerendtest mit verschiedenen Valvo und Telefunken Endröhren, ein Röhre mit Überschlag und eine mit einem Gitterschluß hat der Regler problemlos weggesteckt, klanglich überzeugen die sehr guten Übertrager mit präzisen Höhen, perfekter Platzierung und einem gewaltigen Bassfundament, je nach Röhre erreiche ich Sinusleistungen zwischen 11 und 13W wobei die Original Telefunken Röhren immer besser als alle anderen Fabrikate abschneiden.

Hier der Grundentwurf der Schaltung, da die Trafos vorhanden waren wurde diese Schaltung gewählt, natürlich können auch passende Röhrentrafos verwendet werden was natürlich Anpassungen im Netzteil erfordert, leider sind die meist recht teuer, es tun aber meist auch ganz normale Ringkerntrafos aus Restposten, das hintereinander schalten der Trafos ergab nie Probleme allerdings sollte man immer Trafos mit einer ordentlichen Leistungsreserve verwenden, möchte man mit normalen Trafos arbeiten sollten die auf jeden Fall auf der Gehäuseoberfläche montiert werden, sollen auch die Übertrager außen montiert werden müssen sie um 90 Grad gedreht montiert um Einstreuungen des Netztrafos zu vermeiden.


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